Dienstag, 24. Januar 2017

Von Sternen und Streifen

Egal wohin man dieser Tage blickt: Die Medien sind in Aufruhr. Das Frühstück beginnt mit Trump und er beschließt den Abend, sofern man nach den Tagesthemen ins Bett geht.
Über jeden Furz, bzw. jeden Tweet wird geschrieben und kommentiert, der Aufmacher einer jeden Nachrichtensendung sind Äußerungen des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. 

Allein - es hilft nichts. Ob wir wollen oder nicht, den haben wir für die nächsten Jahre an der Backe. Wir können Zeter und Mordio schreien, schreiben oder twittern. In Foren unser Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen und uns über die Tatsache aufregen, dass "so einer" ins Weiße Haus eingezogen ist. Der Mann ist gewählter Präsident und nicht durch einen Putsch an die Macht gekommen. Gut - die Mehrheit hat ihn nicht gewählt. Andererseits ist eben auch das möglich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Ich nehme die Schlagzeilen - mittlerweile genervt - zur Kenntnis. Erschreckend an der ganzen Sache ist die wahrlich nicht neue Erkenntnis, dass die Wahl eines Mannes an die Spitze eines Staates Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen hat. Nun war das schon immer so. Egal in welcher Epoche und egal in welchem Land. Und gerade US Präsidenten hatten schon immer den Hang dazu, sich die Welt nach ihren Vorstellungen zu formen. Ob die Welt das will oder nicht.

Allerdings sind diese machtgeilen Narzissten nicht vom Himmel gefallen. Egal ob Putin, Assad oder Trump: Die Schar ihrer Mitläufer, Anhänger und Bewunderer ist nicht gerade klein. Zugegeben - dies sind alles keine neue Weisheiten. Sind mir aber in den letzten Tagen eben wieder in den Sinn gekommen. 

Wir können uns über den Zustand der Welt beklagen und auf "die da oben" schimpfen. Und in all dem Heulen, Klagen und Jammern vergessen wir, dass wir "da unten" im Umgang miteinander auch nicht besser sind. Da geht es in vielen Bereichen ab und zu ziemlich ruppig und wenig mitmenschlich zu. Missgunst, Neid und Eifersucht sind keine Eigenschaften, die sich auf Politiker beschränken. Intrigen werden auch in Firmen und Vereinen geschmiedet.

Schon mal mit der Katholischen Kirche zu tun gehabt? Wenn da alle Scheinheiligen einen Scheinheiligenschein tragen würden - die Welt wäre ein Lichtermeer.  

Hören wir also auf, uns über die Mächtigen der Welt aufzuregen und versuchen einfach, die Welt um uns herum ein klein wenig besser zu machen. Und erfreuen uns dabei über die fantasievollen neuen Wortschöpfungen der neuen US-Regierung.