Montag, 9. Mai 2016

Sport im Dritten

Direktaufstieg mit Meisterschaft und das vor den hochgelobten Roten Bullen aus Leipzig - wenn das als SC Freiburg Fan kein Grund war, sich mal wieder "Sport im Dritten" am Sonntagabend anzuschauen. Oder besser, anzutun.

Zu sehen bekam ich nämlich in erster Linie drei Heulsusen, die den vermeintlichen Abstieg des VfB Stuttgart beweinten. Alibimäßig war noch Ermin Bicakcic aus Hoffenheim eingeladen, der zunehmend ratloser wirkte ob seiner Rolle in diesem Zirkus. Der hat wahrscheinlich eine Wette verloren. Zu Gastgeber Antwerpes gesellten sich ferner Hansi Müller und Guido Buchwald. 

Als Freiburg-Fan geht man ja mit einem Abstieg schon relativ gelassen um - wobei der im letzten Jahr schon heftig war. Groß rumlamentiert wurde trotzdem nicht. Wir wussten ja, dass das mit dem Wiederaufstieg bestimmt klappt.
Jetzt steigen die Großkopferten möglicherweise ab und sie tun sich wahnsinnig leid. Böse Welt. Wahrscheinlich gibt es demnächst einen "Brennpunkt" nach der Tagesschau.

Man habe in der 2. Liga sehr, sehr viel weniger Geld zur Verfügung. Was da nicht alles an Sponsoren-, Fernseh, und was-weiß-ich für -Gelder verloren gingen. Willkommen in unserer Welt, lieber VfB. Herr Antwerpes hätte am liebsten noch am Abend den Vorstand samt Sportdirektor entlassen und regte sich auf, dass von den verantwortlichen Herren keiner seiner Einladung gefolgt war. Dann ließ er tatsächlich das Publikum über die Demission der Verantwortlichen abstimmen. Da war aber einer ganz schön auf Krawall gebürstet, mein lieber Mann.

Hansi Müller sieht im Abstieg immerhin die Chance eines Neuanfangs mit jungen, talentierten Spielern und Guido Buchwald sah aus, als trüge er die Last des Elends der ganzen Welt auf seinen Schultern. Gut - so sieht er eigentlich immer aus. 

Ach ja. Vom Sportclub weit und breit keine Spur. Irgendwann hatte ich genug, mich am Elend zu laben und beschloss, mich durchs Abendprogramm zu zappen, wobei ich mit der ARD anfing. Super. Frauke Petry. Die war mit anderen Pappnasen bei Anne Will. Natürlich ging es mal wieder um den Islam und die kruden Vorstellungen der AfD. 

Mir erschließt sich die Diskussion um die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht ja nicht wirklich. Natürlich gehört der Islam zu Deutschland. Genauso wie das Judentum und der Buddhismus und was es sonst noch gibt. Weil wir nämlich Religionsfreiheit haben. Und damit gehört jede Religion zu unserer Gesellschaft. Das garantiert das Grundgesetz ihr Affen.

Selbige berufen sich ja gerne auf das Christentum, auf das unsere Nation fußt. Ich frage mich allerdings, in wie weit diese Leute dieses Christsein denn wirklich leben. Aber das nur am Rande. Ich versuchte es nämlich erneut mit "Sport im Dritten", wo tatsächlich der Bericht über die Meisterschaft des SC Freiburg gesendet wurde.

Na ja, so wahnsinnig lang war der Beitrag leider auch nicht. Im Anschluss nölte der Antwerpes dann noch rum, von wegen, die Spieler könnten sich auch mal was anderes einfallen lassen als das "Humba täterä" . Das mit dem Gönnen können müssen wir halt noch etwas üben, Herr Antwerpes.
Hansi Müllers Bemerkung über Kevin Großkreuz hätte er mal lieber gepfiffen. Dass man zuerst denkt und dann spricht - auch das sollten sie in Stuttgart beherzigen.

Ich hatte dann endgültig genug und räumte stattdessen die Spülmaschine aus.